Übernachtung beim Klassenlehrer in Siebenbergen

zeltlager1Die neue 7HS würde eine echte Herausforderung werden, das war mir von Beginn an klar. Zwei 6. Klassen mussten zusammengelegt werden, dazu kam eine Mädchenclique aus einer anderen Klasse. Wie soll daraus eine Lerngruppe werden, in der die Jugendlichen miteinander arbeiten, füreinander Verantwortung übernehmen und ein wohlwollendes Miteinander entwickeln? Eine echte Herausforderung für jeden Klassenlehrer. Verschiedene Maßnahmen erschienen mir notwendig. Und eine davon war die Klassenübernachtung vom 19. bis zum 20. August.

 

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Wir trafen uns am Samstag um 17.00 Uhr und bauten die Zelte auf der Obstwiese meines Abenteuergrundstücks auf. Aufgrund der heiklen Wettersituation hatte ich ein Aufenthaltszelt mit über 20 Sitzplätzen bereits am Vormittag aufgebaut, sodass zumindest ein trockener Essplatz vorhanden war. Zudem bot es im Notfall auch ein trockenes Nachtquartier. Die Stimmung war von Beginn an prima.






Da der Zeltaufbau bekanntlich hungrig macht, gab es anschließend ein All-you-can-eat-Burgerbuffet. Es ist schon erstaunlich, wie viel in die Bäuche der Heranwachsenden passt. Die Riesenpfanne hatte jedenfalls reichlich zu tun.

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Nach dem Gelage mussten die Kalorien sinnvoll verbrannt werden, was in Form eines Geländespiels geschah. Nach einer kurzen Erholungszeit in den Zelten folgte eine schaurig-schöne Nachtwanderung mit allerlei Gänsehautstationen, liebevoll von meiner Frau vorbereitet. Gegen 24.00 Uhr verkrochen sich die Jugendlichen in das große Zelt, natürlich nicht, um zu schlafen. Dafür ist solch eine Nacht zu schade.


Um 2.00 Uhr nachts, die schmale Mondsichel versuchte vergeblich hinter den Wolken hervorzuschauen, plötzlich ein Heulen! Hatte Frau Grabe nicht erzählt, dass erst kürzlich in der Nähe ein Rind gerissen wurde? Das müssen Wölfe sein, die in der Nähe heulen! Ja, und dann heulten auch noch zwei Mädchen. Vor Schreck. Oder Pubertät. Oder Drama.
Die Mutigsten schnappten sich die Taschenlampen, um die Wölfe im angrenzenden Wäldchen zu finden. Aber - Enttäuschung! Es war nur ein batteriebetriebener tragbarer CD-Player! Isa versicherte, mit mir zukünftig kein Wort mehr zu wechseln. Einige legten sich anschließend hin, um doch noch zu schlafen. Aber nicht lange, denn ein Schüler (Paul, wir werden dich nicht verraten!) schnappte sich morgens um 6 Uhr den CD-Player und weckte das Lager mit Wolfsgeheul!
Schon vor dem offiziellen Frühstücksbeginn bekam Isa einen großen Becher Versöhnungskakao. Wir frühstückten sehr ausführlich, bevor es an das Zusammenpacken der Zelte ging. Wie man auf dem Foto sieht, war die Nacht wirklich sehr kurz.

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Für die Jugendlichen war die Übernachtung eine erfrischende und gute Erfahrung. Besonders hat mich die große Zeltrunde nachts gefreut. Manchmal sind die Zeiten ohne Lehrkraft die besten. Und manches muss einfach ein Geheimnis bleiben!
Mein besonderer Dank gilt meiner Familie, die sich nicht nur beim Geländespiel, der Nachtwanderung, der Platzreinigung und dem Aufbau engagiert hat.